Täuferische Orte im Emmental

Die Orte wurden von Hans Röthlisberger zusammengestellt.


Vereinshaus Kehr Langnau im Emmental

Bild des Vereinshaus der Alttäufergemeinde
Karte  Kehr

Die Alttäufergemeinde Emmental ist die älteste noch heute bestehende Täufergemeinde. Lange mussten sich die Täufer in Verstecken treffen. Erst seit der Bundesverfassung von 1874 dürfen sich die Täufer frei versammeln. Das Haus in Langnau wurde 1888 als eines der ersten Versammlungslokale der Schweizer Mennoniten erbaut und danach einige Male erweitert. Im Bild die Ansicht einer historischen Aufnahme um 1940.

1899 kamen Vereinshäuser in der Bomatt (Zollbrück) und in Bowil hinzu.

Besichtigungen mit Führung sind nach Voranmeldung möglich. Besuchen Sie uns doch einmal unverbindlich an einem Gottesdienst.

Sie sind herzlich eingeladen!

Siehe: www.emmental.menno.ch


Haslebacher Hof

Hier wohnte der letzte Täufer, welcher 1571 von der Berner Regierung zum Tode verurteilt wurde. In einem Lied mit 32 Strophen wird berichtet, wie er „vom Leben zum Tod gerichtet“ wurde. In dieser Ausstellung können im Raum „Schimpf und Schande“ die Strophen zur Melodie des Haslebacher Liedes gelesen werden. Gegenüber im Bergfried von Schloss Trachselwald kann das Haslebacher Lied gesungen von Amischen gehört werden.

Beim Hof in Haslenbach gibt es eine kleine Ausstellung, die auf Voranmeldung besucht werden kann. www.haslebacher-hof.ch 


Dürsrüti

Karte Dürsrüti

Im Jahr 1659 wurde auf der Dürsrüti oberhalb Langnau eine Täuferversammlung durch die Schergen des Vogtes von Trachselwald überfallen.  Der Täuferprediger stellte sich dann selber den Verfolgern vor und wurde abgeführt. In einem Lied wird über 21 Strophen das Geschehene beschrieben. 

In der Ausstellung können im Raum „Fromm und frei“ die Strophen zur Melodie des Liedes gelesen werden. 

(Das Originalhaus wurde durch Feuer zerstört.) 


Friedersmatt, Amische 

Karte Friedersmatt

Im Weiler Friedersmatt bei Bowil kam es 1693 zum grossen innertäuferischen Zwist und zur Entstehung der Amischen. 

Jakob Ammann von Erlenbach im Berner Oberland forderte eine strenge Gemeindezucht, welche aber von den Täufern im Emmental abgelehnt wurde. Jakob Ammann fand Anhänger im Simmental, der Pfalz und an weiteren Orten. Viele „Amische“ wanderten später nach Pennsylvania aus. Im Raum „Verfolgt und vertrieben“ gibt es weitere Informationen darüber. 

Siehe: www.mennonitica.ch „Weil es teufferlet“, von Hanspeter Jecker. 


Täuferversteck, Fankhaus

Täuferversteck im Fankhaus

Nicht weit vom Hof Unterschwarzentrub im Fankhaus (Trub), wo einst der Täuferlehrer Peter Habegger lebte (siehe Raum "Bleiben und leiden"), befindet sich der Hof Hinter Hütten, wo das letzte noch zugängliche Täuferversteck der Schweiz besichtigt werden kann.

Zur Zeit der Täuferverfolgung diente es als Zufluchtsort vor den Täuferjägern des Landvogtes von Trachselwald.

Die Familie Fankhauser hat auf ihrem Hof Hinter Hütten eine umfassende Ausstellung zum Thema: „Das Täuferversteck und seine Geschichte“ eingerichtet.

Ein Museumsbesuch, kulinarisches Angebot und Führungen sind mit Anmeldung möglich.

Siehe: www.taeuferversteck.ch


Täuferpfad

brauner Wegweiser Täuferpfad
Bild Karte Täuferpfad
Bild Täuferpfadstationen

Der Besuch der Täuferausstellung kann mit einer Rund-Wanderung (ca. 8km) verbunden werden. Auf zehn Hinweistafeln wird auf das Leben der Täufer hingewiesen.
Siehe Täuferpfad (Auf über 28 Seiten wird das Geschehen an diesen Orten beschrieben.)