Ausbreitung

Trotz Verfolgung breitet sich das Täufertum rasch aus.

Karte Verbreitung Täuferbewegung

Autor: Maximilian Dörrbecker (Chumwa), Wikipedia,  lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 2.0

Europaweit entstehen drei grosse täuferische Gruppen:

Die «Schweizer Brüder»: Sie gehen auf den Kreis ehemaliger Schüler und Freunde Zwinglis in Zürich zurück, die 1525 erstmals die Gläubigentaufe praktizieren und sich später v.a. im schweizerischen, elsässischen und süddeutschen Raum ausbreiten.

Die niederländischen und norddeutschen Doopsgezinde oder Mennoniten:  Nach dem Ende des «Wiedertäufer-Reichs» im westfälischen Münster von 1535 kann Menno Simons diese Gruppe festigen und auf einen gewaltlosen Kurs verpflichten.

Die Hutterer: Sie entstehen aus täuferischen Flüchtlingen in Mähren. Ihr auffälligstes Merkmal ist das kommunitäre Leben auf «Bruderhöfen» in Arbeits- und Gütergemeinschaft.


Charakteristische Merkmale dieser Gruppen waren:

  1. Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit
  2. Orientierung an der Bibel, Zentralität der Bergpredigt
  3. Freiwilligkeit von Glaube und Kirchenmitgliedschaft
  4. Streben nach «Besserung des Lebens»
  5. Distanz zu «Obrigkeit und Welt»
  6. Verzicht auf Gewalt

Der täuferische Nonkonformismus zeigte sich in der Verweigerung des offiziellen Kirchgangs, des Eides und Kriegsdienstes, aber auch in innovativen Formen der Nachbarschaftshilfe.